In der heutigen Zeit, in der ein natürliches Zusammenleben von Kindern und Tieren nicht mehr stattfindet, wollen wir Kinder dafür sensibilisieren, dass Tiere fühlende Lebewesen sind. Dass sie Freude und Schmerz empfinden und dass sie durchaus mit uns, aber nicht für uns Menschen geschaffen sind. Wir machen uns Gedanken über die Aussage „Macht euch die Erde untertan“, was für uns nichts anderes heißt als „Bewahrt und schützt diese Erde“. Wir wollen sehen, wie dieses Bewahren in der heutigen Zeit gelingen kann.
Die Kinder sollen ganz konkret erfahren, was es heißt, mit einem oder mehreren Tieren zusammen zu leben. Was ist zu beachten, wenn wir ein Haustier halten? Wie würde es uns gehen und was würden wir uns wünschen, wenn wir selbst das Haustier wären?
Wo begegnen uns Tiere außerdem im Alltag und wie gehen wir damit um? Wie ist unsere ethische Einstellung zu Themen wie Tierproduktion, Tierversuche, Tiere in Zoo und Zirkus und vielen anderen?
Wir wollen auf den Zusammenhang unseres Lebens hier mit der gesamten Welt hinweisen.
Dieser globale Zusammenhang soll für die Kinder nachvollziehbar werden.
Heutzutage leben viele Kinder in Stadtwohnungen, in denen keine oder nur kleinere Tiere – meist nicht gerade artgerecht – gehalten werden können. Selbst auf den Dörfern ist es nicht mehr die Regel, dass Tiere mit auf dem Hof leben.
Unsere Lebensmittel kaufen wir größtenteils in Discountern – den Zusammenhang zwischen Kuh und Milch, Käse und Joghurt, Hühnern und Eiern oder Rindern, Schafen, Schweinen und Fleisch ist vielen Kindern gar nicht mehr klar. Sie haben nicht mehr die Möglichkeit zu erleben, wie die Tiere gemolken oder die Eier aus den Nestern geholt werden. Die meisten Kinder können eine Gans nicht von einer Ente unterscheiden. Sie erleben nicht mehr die Herkunft und Verarbeitung von Tierprodukten (das Gleiche könnte man übrigens auch von Pflanzen, Obst und Gemüse sagen). Es gibt kaum noch Großfamilien, in denen Traditionen – auch mit den Tieren – gepflegt werden oder über sie erzählt wird.
Stattdessen gibt es eine Unterhaltungsfreizeitgestaltung, z.B. der Besuch im Zoo oder im Wildpark. Dass dies aber kein wirkliches Erleben der Tiere möglich macht, ist wohl jedem klar. Es soll ja tatsächlich auch um Unterhaltung und Spaß gehen. Ebenso z.B. auf Reiterhöfen, wo die Kinder ihre Reitstunden absolvieren können, aber nur selten stundenlang im Stall oder auf der Weide bei den Tieren sind, was ja wiederum heute gar nicht in den Rahmen der tatsächlich freien Zeit der Kinder passen würde, bei einem immer länger dauernden Schultag mit anschließenden Hausaufgabenverpflichtungen, Instrumentalunterricht und Sport–Verein.
Das tiefgründige Erleben der Tiere, das Erfahren Ihres Daseins im Alltag ist für die meisten Kinder heute nicht mehr möglich. Die Wissensvermittlung über die Tiere ist nicht das Gleiche wie das Erleben von Tieren. Deshalb liegt es uns besonders am Herzen, Kinder – die nächste Generation - an das Thema Tierschutz heran zu führen. Wir sind alle Gottes Schöpfung und das sollte Beachtung finden.
Deshalb wollen wir anbieten, dass wir neben einer Sensibilisierung der Kinder für Tiere auch die Möglichkeit haben, ganz normale Hoftiere zu beobachten und zu erleben. In unserem Fall sind das Gänse, Enten, Hühner Katzen und Hunde. Das würde allerdings voraussetzen, dass die Kinder und ihre Betreuer sich auf den Weg zu uns machen, denn in Schulen und Freizeitclubs können die Tiere nicht mitgebracht werden.